Was ist Sucht?

Der Homburger Wissenschaftler Klaus Wanke schreibt: "Sucht ist ein unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen des Individuums".

Wir denken: Sucht ist eine (Verhaltens-) Störung, die sich zu einer Abhängigkeit entwickeln kann. Abhängigkeit ist eine Krankheit, die in ihrem Verlauf unterbrochen werden kann und heilbar ist. Sucht schleicht sich oft ins Leben. Manchmal dauert es Jahre, bis aus einem unproblematischen Konsum eine Suchterkrankung wird. Kommen Sie gerne zu uns und wir sprechen über Ihren Konsum.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Sucht als einen „Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge“.

Im offiziellen Sprachgebrauch der Weltgesundheitsorganisation (WHO) existierte der Begriff “Sucht” von 1957 – 1964. Danach wurde er durch “Missbrauch” und “Abhängigkeit” ersetzt. In wissenschaftlichen Arbeiten wird der Begriff “Sucht” daher nicht mehr verwendet, umgangssprachlich ist seine Verwendung dagegen weiterhin üblich (Quelle: http://lexikon.stangl.eu/632/sucht/).

Von einer Abhängigkeit wird gesprochen, wenn mindestens drei der folgenden sechs Kriterien mit „Ja“ beantwortet werden. Der Bezugszeitraum ist dabei die letzten 12 Monate (nach ICD-10, Internationales Klassifikationssystem).

  1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren.
  2. Verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf den Beginn, die Beendigung oder die Menge des Konsums.
  3. Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums, nachgewiesen durch substanzspezifische Entzugssymptome.
  4. Nachweis einer Toleranz gegenüber der Substanz, im Sinne von erhöhten Dosen, die erforderlich sind, um die ursprüngliche durch niedrigere Dosen erreichte Wirkung hervorzurufen.
  5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums sowie ein erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
  6. Anhaltender Substanzkonsum trotz des Nachweises eindeutig schädlicher Folgen.

Online-Spielsucht wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eigenständige Krankheit anerkannt. In ihrem 2018 veröffentlichten Katalog der Krankheiten (ICD-11) ist exzessives Online-Spielen, wie auch Glücksspielsucht, beigefügt worden.